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Eingewachsene Haare vermeiden und behandeln

Mit eingewachsenen Haaren wird fast jeder Erwachsene mindestens einmal in seinem Leben konfrontiert.  Am besten ist es natürlich erst gar keine zu bekommen. Denn eingewachsene Haare können im schlimmsten Fall zu gefährlichen Entzündungen und Narbenbildung führen.

In diesem Artikel wird erklärt

  • wie eingewachsene Haare entstehen
  • wie man sie vermeiden kann
  • wie sie sich behandeln lassen

Inhaltsübersicht

Was versteht man unter einem eingewachsenen Haar?

Normalerweise wächst ein Körperhaare aus der Haut heraus und dann erst nimmt man es als Haar wahr. 

Eingewachsenen Haare wachsen zwar zunächst in Richtung Hautoberfläche, aber machen dann eine Biegung und wachsen wieder in das Innere der Haut zurück (Scenario 1)

Man spricht auch von einem eingewachsenen Haar, falls das Haar zwar zunächst aus der Hautoberfläche heraus wächst, aber dann sich biegt und wieder in die Haut hinein wächst (Scenario 2).

eingewachsene haare
Normales Haar versus eingewachsenes Haar Scenario 1 und Scenario 2

Woran erkennt man ein eingewachenes Haar?

Ein eingewachsenes Haar macht sich durch Pickel und  Rötungen „sichtbar“.

Es bildet eine Beule unter der Haut, die wie ein rotes Knötchen aussieht. Wenn man auf die gerötete Schwellung drückt, verursacht dies meist ein Schmerzen.Oftmals sind diese Beulen mit Eiter („Pusteln“) gefüllt und lösen einen Juckreiz aus.

Warum entsteht ein eingewachsenes Haar?

Ein eingewachsenes Haar kann verschiedene Ursachen haben. Grundsätzlich kann jeder Pupertierende und Erwachsene davon betroffen sein.

1. Beschaffenheit der Haare

Bei Menschen, die dickes/kräftiges und/oder lockiges Haar haben, tritt ein eingewachsenes Haar häufiger. Diese Haare weisen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf, sich zu kringeln und damit wieder in die Richtung der Haut zu wachsen.

2. Haarentfernung

Eingewachsene Haare bilden sich vor allem, nachdem man Körperhaare entfernt hat. 

Die Methode, die man für die Körperhaar Entfernung wählt, hat durchaus eine Einfluss auf die Entstehung eines eingewachsenen Haares.

Wer rasiert, epiliert oder per Wachs seine Körperhaare eliminiert, ist eher von eingewachsenen Haaren betroffen. Bei der Rasur entsteht eine „scharfe Schnittkante“, denn beim Epilieren und Wachsen werden die Haarwurzeln aus den Haarfollikeln gerissen.

Die Enthaarungscreme löst das Haar chemisch. Es bleibt ein eher dünner und weicher Haaransatz an der Wurzel übrig. Dieser neigt weniger dazu einzuwachsen.

3. Sexualhormone

Eine Überproduktion an Sexualhormonen begünstigt das Haarwachstum. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit für ein eingewachsenes Haar.

4. Narbengewebe

Schürfwunden beschädigen die oberen Hautschichten. Dadurch kommt es zur Ausbildung von Narbengeweben. Dieses Gewebe ist aber deutlich härter als die normale unverletzte Haut, und das Haar kann unter Umständen dieses nicht durchdringen. Es wächst unter dem Narbengewebe weiter und resultiert in einem eingewachsenen Haar.

5. Abgestorbene Hautschuppen / verstopfte Haarwurzeln

Abgestorbene Hautpartikel oder Talg können die Haarwurzel bzw. den Haarkanal verstopfen. Das Haar kann dann nicht gerade aus nach oben herauswachsen und muss seitlich ausweichen. Es kommt zu einem gekrümmten Wachstum des Haares, das den Austritt aus der Haut verhindern kann.

Welche Komplikationen können auftreten?

In den meisten Fällen heilt die Entzündung, die durch eingewachsene Haare hervorgerufen wird, von selbst ab. Man sollte aber das Aufkratzen der eitrigen Pickel aufgrund des Juckreizes vermeiden, weil sich dadurch bleibende Narben bilden können.

Die Entzündung kann sich allerdings auch auf benachbartes Gewebe ausbreiten. Der mit Eiter gefüllte Beutel kann größer werden und tiefer in die Haut gehen. Es bildet sich ein sogenannter Abszess aus.

Bei Eindringen von Bakterien, wie Staphylokokken, kann es zu einer weiteren Reizung und Verschlimmerung der Entzündung kommen. Unter Umständen kann dies zu eine Blutvergiftung (Sepsis) führen.

Wann sollte man einen Arzt konsultieren?

Falls die Entzündung nach einigen Tagen nicht abklingt, sondern sich auf benachbartes Gewebe ausbreitet, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Dann hat sich vermutlich Eiter um die Haarwurzel gebildet, der dringend abgelassen werden muss.

Es empfiehlt sich nach Möglichkeit einen Hautarzt zu konsultieren, da er auf Krankheiten der Haut am besten spezialisiert ist.

Welche Körperstellen sind betroffen?

Eingewachsene Haare treten vornehmlich an den Körperstellen auf, an denen die Behaarung entfernt wird.

Folgende Bereiche sind insbesondere betroffen:

  • Intim- und Bikini-Zone
  • Analbereich
  • Wangen, Kinn und Hals (vor allem bei Männern)
  • Achseln 
  • Beine

Eingewachsene Haare behandeln und entfernen

Ein eingewachsenes Haar kann man unter Umständen selbst behandeln bzw. entfernen. Dazu stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

Deshalb sollte man nach jeder Haarentfernung prüfen, ob Hautirritationen aufgetreten sind. Weisen diese auf ein eingewachsenes Haar hin, empfiehlt es sich, zeitnah zu handeln. 

Typischerweise entdeckt man eine kleine Beule auf der geröteten Haut, die beim Drücken leicht schmerzt. Oder es hat sich bereits ein leicht eitriger Pickel gebildet.

Kompresse

Ein warme Kompresse wirkt beruhigend auf die Haut und öffnet die Poren. Dadurch wird es dem Haar erleichtert, durch die Haut zu wachsen. 

Man lässt den warmen Umschlag mehrfach am Tag auf der Hautstelle mit dem eingewachsenen Haar für einige Minuten wirken. Dies wiederholt man täglich, bis das Haar durch die Hautoberfläche wächst oder bis es in die Nähe der Hautoberfläche kommt.

Mit Pinzette befreien oder entfernen

Bevor man zur eigentlichen Entfernung schreitet, sollte man die Haut entsprechend vorbereiten. Dazu dient wie im vorigen Abschnitt erwähnt das Massieren der Haut mit einem warmen Umschlag. Dadurch werden die Poren der Haut geöffnet und die Haut elastischer.

Als Werkzeug zum Öffnen der Haut eignen sich spezielle Nadeln und Pinzetten, die zuvor desinfiziert werden müssen. Andernfalls können leicht Erreger in die Wunde gelangen.

Es genügt an der richtigen Stelle an der Haut vorzunehmen. Wenn der Körper das eingewachsene Haare bereits abgestoßen hat, dann lässt sich leicht entfernen. Man sollte das Haar auf jeden Fall nicht herausreißen.

Wenn das eingewachsene Haar noch fest mit der Haarwurzel verbunden ist, dann sollte das freigelegte Haar in den nächsten Stunden oder Tage von selber aus der Haut wachsen.

Sollte das Haar nicht aus der Haut wachsen oder sich Komplikationen einstellen, dann sollte der Arzt oder Dermatologe aufgesucht werden. Dieser kann die Lage besser beurteilen und Handlungsschritte ableiten.

Zu guter letzt sollte eine Desinfektion der Wunde nicht vergessen werden, um sich vor einer möglichen Infektion zu schützen.

 

Teebaum-Öl

Teebaumöl ist ein ätherisches Öl. Es wird aus den Blättern des in Australien beheimateten Teebaums gewonnen und setzt sich aus über 100 Substanzen zusammen. Es weist in reiner Form eine weiße bis gelbliche Farbe auf.

Teebaumöl ist in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassen, findet aber in der Alternativmedizin Anwendung. Es gibt Hinweise aus Laboruntersuchungen und experimentellen Untersuchungen, die auf eine antiseptische, antibakterielle sowie fungizide Wirkung von Teebaumöl schließen lassen. Medizinische Belege gibt es hierfür allerdings noch nicht.

Hinweis: Die Anwendung von Teebaumöl sollte vorher mit dem Arzt oder Apotheker abgesprochen werden. Unverdünnte Formen des Teebaumöls können zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen.

Ringelblume Salbe

Die Ringelblumensalbe wird aus den Blüten der Ringelblume (lateinisch: Calendula officinalis) gewonnen. Die Salbe oder Creme wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. 

Die Ringelblumensalbe ist gut verträglich und zeigt nur wenige Nebenwirkungen. Die Anwendungsgebiete des beliebten Hausmittels sind vielfältig: Pickel, Narben, Akne, Blasen, Wunden, Hautentzündungen, trockene Haut

Zugsalbe

Eine sogenannte Zugsalbe oder Ziehsalbe hat antibakterielle, entzündungshemmende, durchblutungsfördernde sowie schmerzlindernde Eigenschaften. Ihre Wirkung basiert auf sulfoniertem Schieferöl (Ammoniumbituminosulfonat).

Die Zugsalbe kommt bei eitrigen Hautentzündungen und Hautkrankheiten zur Anwendung. Der Name der Salbe beruht auf der Eigenschaft, dass Entzündungen an die Hautoberfläche „gezogen“ werden. Die mit Eiter gefüllte Kapsel kann sich dadurch leichter öffnen und der Eiter abfließen.

Die Zugsalbe wird in verschiedenen Konzentrationen angeboten, je nachdem wie tief eine Hautentzündung reicht. Bei oberflächlichen Entzündungen wie Pickel, Rasierpickel oder eingewachsenen Haaren greift man zu einer dünneren Konzentration zurück. Falls die Entzündung tiefer liegt, wie es bei Abszessen, Furunkeln oder Karbunkeln der Fall ist, greift man auf eine höhere Wirkstoffkonzentration zurück.

 

Hinweis:

Die Zugsalbe darf nicht angewandt werden

  • wenn man gegen die Inhaltsstoffe allergisch ist.
  • wenn man schwanger ist oder stillt

 

Eingewachsene Haare vorbeugen und vermeiden

Eingewachsene Haare entstehen oft nach der Haarentfernung mittels Rasur oder Epilation. Aber es gibt aber einige Tipps und Tricks, wie man eingewachsene Haare vermeiden kann.

1. Regelmäßiges Peeling

Wer regelmäßig seine Körperhaare entfernt, sollte auch in regelmäßigen Abständen ein Peeling durchführen. Dadurch werden abgestorbene Hautzellen entfernt und die Haarfollikel können nicht so leicht verstopfen. Die Haaren können so ungehindert bis zur Hautoberfläche wachsen. 

Idealerweise peelt man die Haut einige Tag vor der eigentlichen Haarentfernung durch. Ein Luffa-Schwamm ist dafür sehr empfehlenswert. Es handelt sich um ein Naturprodukt, das sich gut mit der Haut verträgt.

2. Haut vorbereiten

Egal ob Rasur, Waxing oder Epilation sollte die Haut davor aufgeweicht werden. Ideal ist ein warmes Bad oder Dusche, alternativ auch warme Kompressen. Man erreicht damit, dass sich die Poren der Haut öffnen und die Haare sich leichter entfernen lassen.

3. Haare in Wachstumsrichtung entfernen

Die Entfernung der Körperhaare entgegen der Haarwuchsrichtung gilt als gründlicher. Wer aber seine Haare in Wachstumsrichtung entfernt, schont die Follikel und senkt damit die Wahrscheinlichkeit für eingewachsene Haare. Dies gilt insbesondere, wer seine Haare per Waxing, Epilieren oder per Rasur entfernt. 

4. Scharfe Klinge bei der Rasur benutzen

Wer sich per Nassrasur seine Haare entfernt, sollte eine scharfe Klinge benutzen. Dies stellt sicher, dass die Haare nicht herausgerissen werden sondern glatt abgeschnitten werden. Die Bildung eingewachsener Haare wird dadurch verringert.

Es soll möglichst wenig Druck auf die Haut mit der Klinge aufgebaut werden. Wer zu heftig drückt oder schiebt, riskiert neben Schnittverletzungen auch die Bildung von eingewachsenen Haaren.